Vor genau 10 Jahren wurde ein kleines Pflänzchen in der Stadt Bautzen ausgesät. Es war der Beginn für eine Kindertagesstätte ein Konzept nach den Lehren Rudolf Steiners zu entwickeln, das sich mit den Jahren als positives Alleinstellungsmerkmal und Aushängeschild für die Region mauserte. Die Waldorfpädagogik ist mittlerweile fester Bestandteil der frühkindlichen Erziehung in der Stadt Bautzen. Etliche Kinder kamen und gingen und viele schauen noch heute auf die schönen Zeiten im Waldorfkindergarten zurück.
Der letzte Winter machte der mittlerweile prächtigen Pflanze jedoch schwer zu schaffen. Im Januar 2016 erfuhren die Eltern durch den ortsansässigen Bildungsträger, dass das Konzept der Waldorfpädagogik ab dem kommenden Sommer nicht weiter fortgeführt wird.
Es fühlte sich an, als wäre ein großer Stiefel schwungvoll auf der schneebedeckten Pflanze gelandet. Eltern und Erzieher waren geschockt und ratlos. Doch der Frühling kündigte sich in diesem Jahr besonders zeitig an und das Pflänzchen begann wieder zu sprießen. Zahlreiche Eltern und Erzieher nahmen sich ein Herz und gründeten am 15.02.2016 den „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Oberlausitz e.V.“. Seitdem ist es vorbei mit der Stille, denn das erste Projekt bedeutet, der kleinen, geschundenen Pflanze neues Leben, an neuer Stelle zu schaffen.
Wie sich der Waldorfkindergarten Bautzen in Zukunft entwickeln wird, wo neue Wege beginnen, entlangführen und schließlich enden, wollen und können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Aus den zurückliegenden zehn Jahren haben uns aber die Tatkraft der Eltern sowie das Engagement ehemaliger und jetzt aktiver Erzieher eines erkennen lassen: Der Mut, die Erfahrung und der Wille, die Zukunft im Sinne der Kinder zu gestalten, sind uns gegeben und wir werden sie weiterhin nutzen.